9.30 Uhr – „Faszination Weltkulturerbe“
Bambergs gesamte Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Dieses einzigartige Ensemble lernen wir bei einem individuellen Stadtrundgang kennen. Unser persönlicher, zertifizierter Gästeführer begleitet uns durch die engen, verwinkelten Gassen der Altstadt zum imposanten Domplatz, an dem sich der viertürmige Kaiserdom, die Alte Hofhaltung und die Neue Residenz mit ihrem berühmten Rosengarten entlang reihen. Die Gebäude beherbergen bedeutende Museen: das Diözesanmuseum mit einzigartigen Ausstellungsstücken wie den Kaisermänteln, das Historische Museum mit Ausstellungen zu unterschiedlichsten Stationen der Stadtgeschichte, die Staatsbibliothek im Flügel der Neuen Residenz mit außergewöhnlichen Handschriften u.a. mit dem Lorscher Arzneibuch und zwei Reichenauer Prachthandschriften, die zum Welt-Dokumentenerbe der UNESCO zählen. Am Fuße des Dombergs geht es nach einem beeindruckenden Stopp gegenüber der ehemaligen Fischersiedlung „Klein Venedig“ zum Alten Rathaus, das seit Jahrhunderten mitten im Wasser thront.
11.30 Uhr – Welterbe-Besuchszentrum
Wenige Gehminuten sind es vom Alten Rathaus zum Welterbe-Besuchszentrum, das wir nach dem Ende der Führung ansteuern. Mit seiner interaktiven Ausstellung vermittelt es den außergewöhnlichen universellen Wert Bambergs. Rund um die drei historischen Siedlungsgebiete Bergstadt, Inselstadt und Gärtnerstadt werden die Besonderheiten des Welterbes Bamberg präsentiert und in den internationalen UNESCO-Kontext eingebettet.
12.30 Uhr – Fränkisches Mittagessen
Nach diesen Kulturerlebnissen stehen jetzt die kulinarischen Entdeckungen im Vordergrund. In einer der alteingesessenen (Bauerei-)Gaststätten kehren wir zu einem traditionellen fränkischen Mittagessen ein. Bei einem Bamberger Schäufele oder einer Bamberger Zwiebel schmeckt ein handwerklich gebrautes Bamberger Bier besonders gut. Während eines (Fach-)Gesprächs mit dem Braumeister werden nicht nur fränkische Eigenheiten wie „ein Seidla Bier“ oder die kürzeste Bierbestellung „a U“ erklärt, sondern auch tiefergehende Informationen zu Brauprozessen und Bierbesonderheiten enthüllt.
14.00 Uhr – Moderne Kunst oder jahrhundertealte Tradition
Am Nachmittag haben wir die Wahl: Unter dem Motto „Moderne Kunst trifft historische Baudenkmäler“ oder „Tradition und Brauchtum in der Gärtnerstadt“ lernen wir verschiedene Facetten Bambergs kennen.
Variante A: Moderne Kunst trifft historische Baudenkmäler
Bamberg beherbergt an öffentlichen Plätzen eine Vielzahl an Großplastiken internationaler Künstler wie Jaume Plensa, Joannis Avramidis und Markus Lüpertz. Viele Skulpturen fanden nach Ausstellungen der letzten Jahre ihre Heimat in Bamberg. Die modernen Kunstwerke treten in einen spannenden Dialog mit ihrem historischen Umfeld. Der Weg aus der Altstadt führt uns an einer Auswahl an Skulpturen vorbei und schlängelt sich entlang des historischen Kreuzweges ab St. Elisabeth den Michaelsberg hinauf. Der Kreuzweg ist ein kunsthistorisches Highlight, denn er ist der älteste, vollständige erhaltene Kreuzweg Deutschlands.
An der Klosteranlage St. Michael angekommen entschädigt uns ein herrlicher Weitblick über die angrenzenden Landschaften der Haßberge, des Obermaintals und der Fränkischen Schweiz für die Mühen des Aufstiegs. Wir gönnen uns eine Pause in dem gemütlichen Café im Klostergarten und verkosten im Informationszentrum mit Shop einen Schluck des Weines, der seit der Landesgartenschau 2012 wieder in Bamberg angebaut wird. Doch auch das Bier ist hier zu Hause, wie das Fränkische Brauereimuseum zeigt. Es befindet sich in der Ur-Wiege der Bamberger Biertradition – der ehemaligen Braustätte der Benediktinermönche von St. Michael.
Variante B: Tradition und Brauchtum in der Gärtnerstadt
Durch den Torbogen des Alten Rathauses hindurch geht es hinüber auf die Inselstadt. Schon im quirligen Treiben der Fußgängerzone stehen die ersten Gemüseverkaufsstände und weisen uns den Weg Richtung Gärtnerstadt. Die Gärtnerstadt ist ein städtebauliches Unikat, denn nur hier in Bamberg werden die weitläufigen Anbauflächen mitten in der Stadt noch in ununterbrochener Tradition für den Gemüseanbau genutzt. Einen ungewöhnlichen Blick über die Gärtnerflächen, die oftmals hinter den Hoftoren der Gärtnerhäuser verborgen liegen, bietet die Aussichtsplattform „Der schiefe Turm“ direkt neben der Böhmerwiese. Bei vielen Gärtnerfamilien wird das knackfrische Gemüse noch direkt ab Hof angeboten – und mit Anmeldung kann man auch dem ein oder anderen Gärtner über die Schulter blicken.
Mehr über die Traditionen und das Brauchtum rund um die Gärtner in Bamberg erfahren wir im Gärtner- und Häckermuseum, das in einem typischen Haus das Gärtnerdasein um 1900 zeigt. In einem Fachgespräch können sowohl Traditionen, religiöse Bräuche der Zunft als auch die Bewahrung und Rekultivierung historischer Gemüsesorten beleuchtet werden. Hier erfahren wir zudem, warum die Bamberger auch „die Zwiebeltreter“ genannt werden.
17.30 Uhr – Prost auf dem Keller
Wenn der Sommertag sich dem Ende zuneigt, rufen die Bamberger Keller: Die Bamberger gehen „auf“ den Keller, denn der Biergarten liegt direkt oberhalb der Lagerkeller, aus denen schon seit Jahrhunderten das Bier direkt aus den Lagerfässern kellerfrisch ausgeschenkt wird. Drei traditionelle Bierkeller haben wir im Bamberger Berggebiet zur Auswahl. Bei einer zünftigen Brotzeit und einem süffigen Bier lassen wir hier den Tag entspannt ausklingen.
Später Abend (verschiedene Anfangszeiten) – Zeitreisen und Spukgeschichten
Den Abend beschließen wir mit einer Zeitreise der besonderen Art: Im „Theater der Schatten“ in der kleinen Katharinenkapelle am Domplatz lassen Licht und Schatten Bambergs Historie lebendig werden. Ebenso unterhaltsam sind die abendlichen Führungen durch die Welterbestadt – etwa mit dem Nachtwächter, dem Bamberg Henker oder der Räuberbraut. Besonders spannend wird es bei der Nachtgeisterführung, einer Gruselführung, bei der sich die Altstadt abseits der beliebten Touristenrouten noch einmal von einer neuen Seite zeigt.