10.00 Uhr – Münster St. Georg
Bereits aus der Ferne zieht die Silhouette der Stadt Dinkelsbühl mit dem mächtigen Münster St. Georg unsere Blicke auf sich. Das stolze Münster ist deshalb auch unsere erste Station. Es gilt als eine der schönsten spätgotischen Hallenkirchen Süddeutschlands mit romanischem Turmportal (1220/30), erbaut in nur 50 Jahren von 1448 bis 1499 nach Plänen Nikolaus Eselers. Elf Pfeilerpaare tragen im Inneren ein imposantes Kreuzrippengewölbe. Taufstein, Kanzel und Sakramentshaus sind kunstvolles Steinmetzhandwerk aus der Erbauungszeit. Ein kurioses Detail ist das Maßwerk des südlichen Chorfensters: Wie das „Brezenfenster“ zu seinem Namen kommt, ist unschwer erkennbar. Gestiftet wurde es von der Bäckerzunft.
11.00 Uhr – Rundgang durch die historische Altstadt
Vor der Tourist-Information am Altrathausplatz treffen wir einen der Dinkelsbühler Gästeführer und starten zu einem unterhaltsamen Rundgang durch die historische Altstadt – laut des Magazins „Focus“ übrigens die „schönste Altstadt Deutschlands“. Dabei erfahren wir einiges aus der Geschichte der ehemaligen Reichsstadt, hören einige Anekdoten und lernen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen. Unser Gästeführer hat eine Antwort auf fast jede Frage sowie manchen Insider-Tipp parat – zum Beispiel für eine Einkehr.
12.00 Uhr – Mittagsimbiss in einem Bistro oder Café
Die lebendige Atmosphäre der Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern und zahlreichen kleinen Geschäften genießen wir bei einer entspannten Pause in einem der zahlreichen Cafés und Bistros.
13.30 Uhr – Rundgang durch das Museum Haus der Geschichte
Das „Alte Rathaus“, ein reizvoller Gebäudekomplex aus dem 14. bis 16. Jahrhundert, ist unser nächstes Ziel. In den historischen Mauern gibt das Museum „Haus der Geschichte Dinkelsbühl – von Krieg und Frieden“ Antwort auf die Frage, warum Dinkelsbühl ist, wie es ist. Das Haus widmet sich der Spurensuche nach über 600 Jahren Reichsstadtgeschichte. Zeitgemäß und spannend inszeniert, werden Aufstieg und Fall Dinkelsbühls, Konflikte und Kriege, Wirtschaft und Leben in einer konfessionell geteilten Stadt lebendig.
15.00 Uhr – Museum 3. Dimension
Auf ganz andere Art widmet sich das Museum 3. Dimension in der ehemaligen Stadtmühle dem Thema sehen und verstehen. Das Museum erschließt die Kunst der perspektivischen Darstellung sowie das Geheimnis der optischen Täuschungen und zeigt die wundersame Welt von Licht und Laser, der Holografien und 3D-Projektionen.
16.30 Uhr – Spaziergang entlang der Stadtmauer
Die ehemalige Reichsstadt Dinkelsbühl fasziniert mit ihrem seit über 400 Jahre nahezu unversehrt erhaltenen Stadtbild. Ein Spaziergang rund um die Stadtmauer lässt uns aber nicht nur in die Geschichte eintauchen – etwa beim Rundgang auf den Spuren des Dreißigjährigen Krieges –, sondern hält einige Überraschungen bereit: etwa Naturerlebnisse wie blühende Streuobstwiesen, die alte Lindenallee oder den „Arche-Noah-Garten der Sinne“. Wir könnten auf unserem Rundgang auch sportlich aktiv werden am Bewegungsparcours oder beim Wassertreten in der Kneippanlage. Und dann lauert noch der „Mauergeist“ darauf, uns in bester Spukmanier zu erschrecken…
19.00 Uhr – Abendessen in einem traditionsreichen Gasthaus
Bewegung macht Appetit – und Dinkelsbühls Gastgeber bieten zum Glück für jeden Geschmack etwas, von deftig-traditionell über bodenständig-regional bis hin zur gehoben-internationalen Küche. Besonders beliebt ist während der Saison frischer Fisch aus den zahlreichen Teichen rund um die Stadt, etwa Karpfen blau oder gebacken. Und neben fränkischer Bratwurst oder dem klassischen Schweinsschäufele steht hier zum Beispiel auch Hesselberg-Lamm an Rosmarinjus oder Waller im Wurzelsud auf den Speisekarten. Dazu lassen wir uns ein frisch gezapftes Pils aus einer der heimischen Brauereien oder einen der berühmten Frankenweine schmecken.
21.00 – Rundgang mit dem Nachtwächter
Am Abend erwacht Dinkelsbühls Geschichte noch einmal zum Leben. Am Marktplatz treffen wir den Nachtwächter, der im Sommer und in der Weihnachtszeit allabendlich durch die Straßen und Gassen der Altstadt zieht, sein Hornsignal ertönen lässt und seinen bekannten Vers „Hört Ihr Leut` und lasst Euch sagen“ singt. Der Rundgang ist authentisch gestaltet, denn im Stadtarchiv finden sich noch die genauen Anordnungen aus der Zeit, als der Nachtwächter Amtsperson und städtischer Bediensteter war. Seine Runde begann er wie heute am Marktplatz, dann folgte eine Reihe von Gassen und Häuser, an denen er einen Schrei tun sollte. Er musste prüfen, ob die Tore gut verschlossen waren und zu den Wächtern hinaufrufen, ob diese wohl wachen. Wie heute, so waren es auch früher über 20 Stationen, an denen er seinen „Abdankvers“ singen, Polizeistunde gebieten und anschließend den späten Zechern heimleuchten sollte.