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Ein perfekter Tag zwischen Mittelalter und Weihnachtsromantik in Rothenburg ob der Tauber

Stadtspaziergang vor Plönlein (Rothenburg o.d.T., Romantisches Franken)

7.00 Uhr – Gang über die Stadtmauer

Besonders im Sommer lohnt sich in Rothenburg o.d.T. das frühe Aufstehen, um die vollständig erhaltene Stadtmauer im Morgenlicht zu entdecken. Der Spaziergang auf dem barrierefreien Turmweg ist aber eigentlich zu jeder Tageszeit ein Erlebnis. Wegen seiner 42 Türme wurde Rothenburg im Mittelalter auch schon als „Jerusalem Frankens“ bezeichnet. Beschrieben sind sie in einer informativen Broschüre.

8.30 Uhr – Stadtrundgang

Mit einem erfahrenen Stadtführer erkunden wir nun die historische Altstadt innerhalb der Stadtmauern. Mit seinen Fachwerkhäusern und schmalen Gassen gilt Rothenburg vielen als mittelalterliches Ideal, doch die Stadt hat noch viel mehr spannende Themen zu bieten. Dazu gehören etwa die bedeutende jüdische Geschichte, der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, Historienfeste wie „Der Meistertrunk“, die Weihnachtsstadt Rothenburg mit dem Reiterlesmarkt und Themen wie Weinkulinarik. Ein Blick aus dem Taubertal von der Doppelbrücke auf die Stadtsilhouette ist ein Muss.
 

10.00 Uhr – Besuch im Mittelalterlichen Kriminalmuseum und / oder RothenburgMuseum

Das Mittelalterliche Kriminalmuseum ist unsere nächste Station. Für das größte Rechtskundemuseum Europas darf man gut und gern zwei Stunden einplanen. Neben den plakativen Themen wie Folter, Todesstrafe oder Schandstrafe (Schandmasken) besitzt das Museum unter der Leitung von Dr. Markus Hirte eine Fülle von historischen Rechtsdokumenten wie Verhörprotokolle, Urkunden und Gesetzestexte.

Einen kurzen Spaziergang entfernt dreht sich im RothenburgMuseum alles um die Stadtgeschichte: Das einstige Dominikanerinnenkloster beeindruckt allein schon durch das historisch gewachsene Gebäudeensemble mit Kreuzgang, Klostergarten, Refektorium und historischer Klosterküche. Zu den wichtigsten Exponaten zählen die pittoresken Rothenburg-Gemälde britischer Maler aus dem 19. Jahrhundert sowie der Humpen des Meistertrunks. Eindrucksvoll ist zudem die Judaika-Sammlung mit mittelalterlichen Grabsteinen.

12.00 Uhr – Sonne tanken im Klostergarten und Burggarten / Spaziergang an die Tauber

Jetzt ist es Zeit für einen Abstecher ins grüne Rothenburg: Der Klostergarten ist eine Ruheoase inmitten der Stadt, der Burggarten ist etwas trubeliger, bietet dafür herrliche Ausblicke ins Taubertal und malerische Ecken wie am Burgtor. Ein etwa einstündiger Spaziergang führt uns durch den Weinberg An der Aich ins Taubertal an die Doppelbrücke. Wer eine größere Runde plant, leiht am besten ein E-Bike aus. Ein Geheimtipp im Taubertal ist das Wildbad mit dem Park Pittoresk: Die Evangelische Tagungsstätte dient auch als Hotel und verfolgt einen nachhaltigen Ansatz.

14.00 Uhr – Stadtkirche St. Jakob und Turmbesteigung

Zurück im Stadtzentrum zieht uns die gotische Stadtkirche St. Jakob an: Zwei historische Altäre (unter anderem der Heilig-Blut-Altar von Tilman Riemenschneider) schmücken diese beliebte Pilgerstation an den Jakobswegen. Vom Röderturm, neben dem Rathausturm einer von zwei begehbaren Stadttürmen, genießen wir anschließend den Panoramablick. Der Turm beherbergt zudem die Ausstellung zum Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. 40 Prozent der Altstadt waren damals zerstört.

16.00 Uhr – Stadtbummel und Käthe Wohlfahrt

Beim Bummel durch die Gassen gibt es in Rothenburg viel Handgemachtes zu entdecken, von Mode über Bonbons und Schokolade bis zum Lichthaus aus Keramik. All diese Produkte werden nicht nur in der Stadt hergestellt, Neugierige dürfen den Händlern der Handmade-Gruppierung sogar bei der Produktion über die Schulter blicken.

Auch dank Käthe Wohlfahrt kann sich Rothenburg mit Fug und Recht als Weihnachtsstadt bezeichnen. Neben dem Weihnachtsdorf des Unternehmens ist das Deutsche Weihnachtsmuseum ein Top-Ziel für Romantiker.

19.00 Uhr – Abendessen

Weinkulinarik aus Franken, regionale Küche – in den familiengeführten Restaurants von Rothenburg ob der Tauber herrscht eine angenehme Atmosphäre. Zum Abendessen locken die lokalen Weinstuben. Besonders spannende Genusserlebnisse verspricht die Initiative „zsamm“ (fränkisch: zusammen), die für gemeinsame Aktionen wie Running Dinners steht: Hier stehen neben Casual Dining und Slow Food auch vegane und vegetarische Anbieter bereit. Bei einem Frankenwein in der gemütlichen Kulisse der Weinstuben klingt der Tag in Rothenburg aus.

21.30 Uhr – Nachtwächterführung

Vorher erwartet uns jedoch noch der original Rothenburger Nachtwächter: Hans-Georg Baumgartner führt uns in einer Stunde mit legendären Geschichten durch die Stadtgeschichte – Rothenburg bei Nacht entfaltet dabei seinen ganz besonderen Zauber.

Jörg Hentschel und Claudia Büttner